Ein interessanter Nachtrag zu meinem vorhergehenden Blog-Beitrag „Hohe Smartphone-Nutzung – niedrige Produktivität & geringere Resilienz“ (5.10.): Die neue Trendstudie „Stressfaktor Smartphone“, die das Beratungsunternehmen Mercer gemeinsam mit der Technischen Universität München und der Fachhochschule Rosenheim unter mehr als 150 deutsche Führungskräften durchgeführt hat, zeigt alarmierende Zahlen auf.
- 99 Prozent der Führungskräfte sind auch außerhalb der regulären Arbeitszeit beruflich erreichbar.
- 90 Prozent von ihnen schalten auch im Urlaub nicht ab und sind im geschäftlichem Kontakt.
- 88 Prozent der Manager erleben die ständige Erreichbarkeit durch das Smartphone als „stresserhöhend“, das heißt neun von zehn Führungskräften fühlen sich durch ihr Smartphone gestresst.
Und das führt dazu, dass 33 Prozent diese Mehrbelastung häufig oder jederzeit spüren. Das Problem: da 81 Prozent der Führungskräfte dasselbe Smartphone für berufliche und private Zwecke verwenden, findet eine Entgrenzung von Arbeits- und Privatleben statt. Das führt bei etwa der Hälfte der Befragten zu kürzeren Ruheeinheiten.
Viele Arbeitgeber vergessen dabei die rechtliche Relevanz von Ruhephasen. So bestätigt Volker Nürnberg, Leiter Health Management bei Mercer: „Wird die gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeit vom Arbeitnehmer wegen der Bearbeitung von E-Mails nicht eingehalten, kann der Arbeitgeber zur Verantwortung gezogen werden.“